Tausche Konzern gegen Leben
Von der Konzern- zur Interim Managerin
Über 30 Jahre durfte ich eine sehr erfüllende Karriere bei Mercedes-Benz und BMW verbringen, davon die letzten 17 Jahre als Einkaufsleiterin. Mir haben meine Aufgaben und Verantwortung immer super viel Spaß gemacht. Das war auch wichtig, da ich sehr viel Zeit in meine Jobs investiert habe, viel verreisen musste und dies mit der Familie (zwei Töchter) nicht immer einfach war.
Im Konzern ist man irgendwie „aufgehoben“, bewegt sich aber auch in einem komplett geschlossenen System. Man ist gut vernetzt und kennt viele Kollegen, die einen über viele Jahre begleiten. Man bekommt die Möglichkeit regelmäßig neue Positionen zu übernehmen. Und in meinem Fall wurde ich auch sehr gefördert und konnte sehr früh Karriere machen.
Aber man ist auch extrem in der Fremdbestimmung, der zeitliche Einsatz ist teilweise sehr hoch und man muss auch viele Aufgaben übernehmen, die man eigentlich für nicht sinnvoll hält. Hinzu kam bei mir in den letzten Jahren eine Pendelsituation – unter der Woche in München und am Wochenende in Stuttgart bei Familie und Freunden.
Mit Mitte 50 hat es mir gereicht.
Warum Selbstständigkeit als Interim Managerin und Beraterin
Ich bin definitiv der Typ, der nicht Nichts tut. Ich war immer sehr beruflich engagiert und komme auch aus einem privaten Umfeld mit einem sehr hohen Arbeitsethos. Insofern war mir klar, dass „nur“ Alltag, Hobbies und Reisen mir auf Dauer zu wenig ist.
Ich wollte aber auch definitiv nicht wieder in einer Einkaufsleitungsfunktion beim nächsten Konzern anfangen – Hamsterrad 3.0. Also habe ich mich in 2022 erfolgreich als Interim Managerin und Beraterin selbstständig gemacht.
Was schätze ich an diesem Modell:
- Ich habe sehr abwechslungsreiche Projekte und Auftraggeber
- Meine bisherige Erfahrung aus meinem Berufsleben kann ich gut nutzen und weitergeben
- Ich kann sehr selbstbestimmt und zeitlich autonom arbeiten
- Ich schätze die zeitlichen Freiräume zwischen den einzelnen Mandaten
- Es bringt mich in eine neue Rolle mit einem hohen Focus auf Vertriebs- und Kundenorientierung
- Es ist aus meiner Sicht ein Modell, in dem ich mir sehr gut vorstellen kann, die nächsten Jahre zu arbeiten
Aber ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass ich aufgrund meines bisherigen Berufslebens finanziell ziemlich unabhängig bin. Darüber hinaus ist mein Mann als geschäftsführender Gesellschafter einer Medizintechnik-Gruppe aktuell derjenige, der unser relativ hohes monatliches Fixkostenniveau (u. a. aufgrund von zwei Studentinnen in München) abdeckt.
Seit September 2023 Partnerin bei PIQUANO
Zur Ergänzung meiner Selbstständigkeit als Interim Managerin und Beraterin habe ich mich entschieden zum Herbst dieses Jahres als Partnerin bei PIQUANO zu starten.
Bei dieser Entscheidung haben mich im Wesentlichen die nachfolgenden Motivatoren geleitet:
- Es ist für mich eine tolle Aufgabe eine neue Firma mit aufzubauen und deren erfolgreiche Zukunft aktiv mitgestalten zu können
- Ich wollte wieder stärker mit einem Kollegenteam arbeiten. Das habe ich bei PIQUANO absolut gefunden. Tolle und professionelle Kollegen mit denen die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht
- Durch PIQUANO erhalte ich eine sehr professionelle Unterstützung meiner eigenen Vertriebsaktivitäten. Das hilft mir extrem, da ich mich aufgrund meiner Konzernvergangenheit nie professionell um einen modernen Vertrieb – zum Beispiel auch über die sozialen Medien – kümmern musste
- Und natürlich „last but not least”: eigene Mandate über die PIQUANO-Vertriebsaktivitäten gewinnen bzw. selbst zu vermitteln. Gerade bin ich im Abschluss meines ersten Mandats für einen Interim Kollegen!
Wo stehe ich heute
Eigentlich bin ich kein so großer Fan von Silvester-Vorsätzen für das neue Jahr. Aber tatsächlich habe ich mir für 2023 zwei Vorsätze vorgenommen. Einer davon war, mich weiterhin gut und dauerhaft in meiner beruflichen Selbstständigkeit zu etablieren. Ich würde sagen, fertig ist man damit nie, aber dieses Jahr bin ich einen sehr großen Schritt weitergekommen. Ich freue mich schon sehr darauf, was 2024 und die nächsten Jahre beruflich so für mich bringen.
Auf jeden Fall habe ich den Schritt in die Selbständigkeit bisher keine Minute bereut!
P.S.: Der zweite Vorsatz ist ein persönliches Gewichtsziel 😉. Hiervon bin ich noch ca. 2kg entfernt. Aber es sind ja noch drei Wochen bis zum Jahreswechsel …